Seit dem 18. Jahrhundert werden Schwedenkräuter in hochprozentigem Alkohol angesetzt und zur Linderung unterschiedlichster Wehwehchen eingesetzt. Bei uns ist dies auch unter dem Namen Schwedenbitter bekannt. Lest mehr über Heilwirkung und Herstellungsverfahren.
Das Ansetzen von Schwedenkräuter ist seit Jahrhunderten eine alte Tradition. Die Rezepte variieren von Familie zu Familie. Anwendung finden sie bei folgenden Leiden.
Mit selbstgemachten Schwedenbitter heilen
Äußerlich angewendet
Schwedenkräuter werden in Alkohol angesetzt und sollten daher nicht mit offenen Wunden, Schleimhäuten etc. in Verbindung kommen. Äußerlich angewendet, sollte man ein Stück Watte nehmen und diese mit Schwedenbitter tränken. Die betroffene Stelle mit Ringelblumensalbe vorab mit einfetten. Dann den Wattebausch hinauf geben. Achtet bitte darauf, dass Schwedenbitter abfärbt. Also alte Kleidung oder Plastikschutz verwenden. Dann läßt den Wattebausch zirka 3 Stunden einwirken.
- Schmerzen: Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Arthrose, Rheuma, Krämpfe, Gelenksentzündungen, Kieferschmerzen, Migräne
- Warzen, Hühneraugen, Narben, Insektenstiche
- Furunkel, Fußschweiß und Pickel
Innerlich angewendet
- Erkältungen, Grippe, virale Infektionen, Halsschmerzen, Mandelentzündungen
- Zahnschmerzen, Ohrenschmerzen und Rachenentzündungen
- Verdauungsbeschwerden aller Art, Appetitlosigkeit, Magenkrämpfe, Übelkeit, Koliken
- Kreislaufbeschwerden, Krampfadern
- Frauenleiden aller Art
- Entspannend
Mit selbstgemachten Schwedenbitter heilen
Herstellung
Für die Herstellung der Schwedenbitter, könnt ihr Euch eine fertige Gewürzmischung kaufen, oder sie euch selbst mischen.
- 10 gr Aloe vera
- 5 gr Myrrhe
- 1 gr Safran
- 10 gr Sennesblätter
- 10 gr Kampfer
- 10 gr Zitwerwurzel
- 18 gr Muskatnuss
- 7 gr Diptam
- 10 gr Manna
- 5 gr Eberwurzel
- 10 gr Angelikawurzel
- 10 gr Rhabarberwurzel
- 2 gr Biblernellerwurzel
- 10 gr Theriak venezian
- 1,5 Liter Korn, Brandtwein oder Weingeist
Sämtliche Kräuter in 1 ½ Liter Alkohol ansetzen und 14 Tage stehen lassen, öfters durchschütteln, dann durch einen Filter abseihen, und auf den Rest wieder ein Liter Alkohol aufgießen. Verwendet dafür eine breite Flasche oder ein großes Einmachglas. Wem das Ganze zu mühsam ist, der kann sich die fertige Kräutermischung auch abgepackt kaufen. Aber wie gesagt, jeder hat so sein eigenes Rezept. Am besten ein wenig experimentieren.
Ich finde trotzdem, dass die selbstgemachte Mischung besser ist. :-)
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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