RosskastanieDie Rosskastanie ist vielerorts ein wunderschöner Baum, der in vielen Alleen zu bewundern ist. Neben seiner schattenspendenden Wirkung hat er auch tolle Heilkräfte. Von der Rosskastanientinktur bis hin zur Salbe.

Rosskastanie – Heilbaum vor der Tür – Aesculus hippocastanum

Ein bisschen Magie…

Es gibt auch den Glauben, dass das Tragen einer Kastanie in der Hosentasche vor ernsthaften Verletzungen bei Stürzen schützen kann.

Eine weitere schützende Praxis beinhaltet das Aushöhlen einer großen Kastanie und das Hineinlegen eines Zettels mit dem eigenen Namen. Anschließend wird das Loch mit Wachs einer Ritualkerze verschlossen, die für besonderen Schutz angezündet wird. Früher wurden solche Talismane in Kutschen versteckt, aber heute sind sie besonders für Autofahrer gedacht und werden sicher im Auto aufbewahrt.

Sie gilt als Symbol der weisen Voraussicht.

Botanik

Der ursprünglich aus Indien stammende Baum wird bis zu 25 Meter hoch und gilt als anspruchslos. Seine Kapselfrucht hat eine stachelige, grüne Schale, die 1-2 Kerne beinhaltet. Die Blütezeit ist im Mai, die Fruchtreife von Ende August bis Oktober.

Heilende Wirkung haben die abfallenden Blüten, die im Mai gesammelt werden, die Rinde von Bäumen, die max. 5 Jahre alt sind sowie die reifen Früchte – die Kastanien. Dabei findet er bei folgenden Anwendungen Heilwirkungen: Sonnenbrand, Hämorrhoiden, Krampfadern, Rheuma, Gicht, Frostbeulen und Flechten. Die Arzneimittel werden hauptsächlich zur innerlichen und äußerlichen Behandlung von Venenleiden eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete sind Hämorrhoiden, Sportverletzungen und Wadenkrämpfe.

Durch den hohen Saponingehalt sollte man die Teile der Rosskastanie nicht in unmäßigen Mengen einnehmen, sondern immer wohl dosieren. Besonders erfolgreich wird sie im Kampf gegen Krampfadern eingesetzt. Hier wirkt sie vor allem abschwellend und entzündungshemmend. Bekannt ist dieses Leiden unter den Namen Veneninsuffizienz. Dies kann sehr schmerzhaft sein und Krampfadern hervorrufen. Die Beine werden dabei schwer und müde. Dazu findet man auch zahlreiche Präparate im Handel. Basis für die Herstellung von Salben und Cremes der Rosskastanie ist eine Tinktur.

Mögliche Nebenwirkungen: Schleimhautreizung, Übelkeit, Magenschmerzen.

Rosskastanie

 

Rosskastanientinktur

Für die Rosskastanientinktur benötigt man Rosskastanien und einen Alkohol z. B. Korn. Hier auf der Schnu1 habe ich schon öfters über die Herstellung von Tinkturen gesprochen. Eine detaillierte Beschreibung könnt ihr unter „Einstieg in das Handwerk der Kräuterhexe – Tinkturen selber machen (Teil 2)“ nachlesen. Für die Rosskastanientinktur sammelt ihr die Reifen Früchte und gebt diese als Ganzes oder in Stücke geschnitten in ein Glas mit einem Schraubverschluss. Dann überschüttet ihr diese mit dem Korn. Alles zusammen lasst ihr zirka 6 Wochen auf einem Warmen Platz stehen. Danach seiht ihr die Früchte ab und verwendet den verbleibenden Alkohol als Tinktur.

Einnahme 2x tgl. 1 EL vor dem Essen.

Rosskastaniensalbe

Für die äußerliche Anwendung gegen Krampfadern, Hämorrhoiden und geschwollenen Füßen hilft sehr gut eine selbst gemachte Rosskastaniensalbe.

Rosskastaniencreme

Zutaten

  • 30 ml Bio-Distelöl
  • 4 gr Bienenwachs
  • 10 gr Lanolin
  • 35 ml Rosskastanientinktur
  • 15 Tropfen ätherisches Wacholderbeeren-Öl (dieses wirkt durchblutungsfördernd)

Rosskastaniensalbe

Dazu das Bienenwachs mit dem Lanolin im Bio-Distelöl auf Wasserdampf schmelzen. Die Rosskastanientinktur und das Wacholderbeeren-Öl dazu fügen. In einem Salbenbehälter füllen und bei Bedarf anwenden.

Rosskastanientee

Darüber hinaus helfen Rosskastanien auch gegen Husten. Dazu trinkt ihr Tee aus den gesammelten Blüten. 1/2 Teelöffel getrocknete Blüten pro Tasse heißen Wassers, zirka 5 Minuten ziehen lassen. Am besten nach dem Essen einnehmen.

Abschließend

Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.

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