Hagebutten – Gehörten zu meiner Kindheit dazu. Oft trank ich Hagebuttentee. Sie sind wahre Allrounder und helfen über so manche Beschwerden hinweg. Die heilende Wirkung unterstützt vor allem jetzt, wenn der Sommer zu Ende geht. Kennt ihr schon die tolle selbstgemachte Narbensalbe aus Hagebuttenkernöl oder die Hagenbuttensuppe?
Botanik
Hagebutten (Rosa canina) sind die Früchte von wild wachsenden Rosensträuchern. Der 2-3 Meter hohe Strauch trägt im ersten Jahr keine Früchte. Sie gedeihen an sonnigen Waldrändern, auf Hecken und in Gärten. Die Früchte selbst sind eiförmig, leuchtend rot und enthalten Steinfrüchte. Blütezeit des Strauches ist Juni und Juli. Die Früchte sind im Spätsommer Ende August bis September reif. Gesammelt werden in erster Linie die Früchte – eben die Hagenbutten bis zum ersten Frost. Dazu schneidet man sie der Länge nach auf, entkernt sie und trocknet sie zu Beginn an der Luft und später dann vorsichtig im Backrohr. In meinem Beitrag „Einstieg in das Handwerk der Kräuterhexe – Kräuter richtig trocknen (Teil 3)“ findet ihr eine Anleitung, wie ihr zu Hause selber Kräuter trocknen könnt.
Hagebutten – Vitaminbombe im Herbst und Heilkraut
Heilwirkung
Hagebutten sind ein hochwertiger Vitamin-C Träger. Außerdem beinhalten die Früchte Apfel-, Zitronen-, Bernstein- und Phosphorsäure und vieles mehr. Neben den Johannisbeeren gehören Hagebutten zu den größten heimischen Vitamin-C-Lieferanten. Denn 100 g frische Hagebutten enthalten beispielsweise 400-500 mg Vitamin C. Forschungen haben ergeben, dass dieser Vitamin-C-Gehalt auch nach dem Kochen und nach der Verarbeitung der Früchte noch enthalten ist. Man kann daher guten Gewissens auch Hagebuttenmarmelade konsumieren. Kräuterpfarrer Kneipp unterstrich vor allem die Wirkung des Tees. Neben der harnfördernden Wirkung unterstützt der Tee Menschen, die zu Grieß- und Steinbildung neigen. [1]
Darüber hinaus zeigen Studien, dass Hagebutten entzündungshemmende Eigenschaften haben, was besonders bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthrose hilfreich ist. Der regelmäßige Konsum von Hagebuttenextrakt kann die Gelenkfunktion verbessern, Schmerzen lindern und die Beweglichkeit steigern.
Neben den entzündungshemmenden Effekten wird Hagebutten eine positive Wirkung auf die Hautgesundheit zugeschrieben, da sie die Kollagenbildung unterstützt und die Haut vor freien Radikalen schützt. Ferner deuten einige Forschungsergebnisse darauf hin, dass Hagebutten den Cholesterinspiegel senken können, was sich positiv auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirkt. In der Volksmedizin werden Hagebutten zudem bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt, da sie eine mild abführende Wirkung haben. Insgesamt gilt die Frucht als vielseitiges Heilmittel mit potenziell breiten gesundheitlichen Vorteilen. [3]
Bei folgenden Anwendungen wir die Hagebutte heilend.
Grippalen Effekten und Grippe: als wichtiger Vitamin-C Lieferant. Außerdem gegen
Infektionen: Hagebutten unterstützen den Körper und helfen Infektionen zu vermeiden.
Cholesterin: Der regelmäßige Konsum von Hagebutten wirkt colesterinsenkend. Dazu sollte man jeden Morgen eine Tasse Hagebuttentee trinken. Darüberhinaus
Anitoxidantien: Sie besitzen eine Vielzahl von Antioxidantien wie z. B. Flavonoide, Carotenoide und Polyphenole. Diese schützen vor Krebs und Herz- / Kreislauferkrankungen.
Hautpflege: In der kosmetischen Industrie wird Hagebuttenkernöl sehr häufig eingesetzt. Besonders geeignet zur Behandlung von Narben, Falten, Akne, Ekzem und spröden Nägeln. Darüberhinaus schützt Hagebuttenöl vor vorzeitiger Alterung. Massiert dazu 2-3 Tropfen täglich die betroffene Stelle. Die Erfolge werdet ihr sehr bald sehen.
Durchfallerkrankungen: Hagebuttentee wird bei Durchfallerkrankungen getrunken.
Arthrosen, rheumatischen Beschwerden und chronischen Rückenschmerzen: Gegen Arthrosen, rheumatischen Beschwerden und chronischen Rückenschmerzen hilft die längere Einnahme von Hagebuttenpulver.
Heilanwendungen
Hagebuttentee
Hagebuttentee wird eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung zugeschrieben, die auf den hohen Gehalt an Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen zurückzuführen ist. Studien legen nahe, dass der Konsum von Hagebuttenextrakten die Symptome von Arthrose lindern kann, indem er die Beweglichkeit der Gelenke verbessert und Schmerzen reduziert. Zudem stärkt der Tee durch seine immunstärkenden Eigenschaften das Immunsystem und kann Erkältungen vorbeugen. [2]
1 EL getrocknete Hagebutten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. In kleinen Schlucken trinken.
Narbensalbe
Wer an Operationsnarben leidet, kennt oft das spannende Gefühl. Durch die richtige Pflege können Narben geschmeidiger gemacht werden. Dies erfolgt zum Beispiel durch eine selbstgemachte Narbensalbe. Dazu benötigt ihr
- 40 Gramm Sheabutter
- 5 Gramm Mandelöl sowie
- 5 Gramm Hagebuttenkernöl
- 3 Tropfen Vitamin E
Über den Wasserdampf die Sheabutter schmelzen. Mandel- und Hagenbuttenkernöl sowie das Vitamin E hinzufügen, damit hat die Salbe eine längere Haltbarkeit. Alles gut miteinander vermischen und in einen Salbenbehälter füllen. Die Salbe hält 6 Monate.
Hagebuttenpulver
Hagebutten sind sehr gesund und man kann sie durch Hagebuttenpulver täglich in seine Ernährung einbauen. Die Herstellung eines Hagebuttenpulvers ist allerdings eine anstrengende Arbeit. Dazu sammelt ihr von September bis Dezember frische Hagebutten.
- Dann entfernt ihr Stiel, Haare und halbiert die Früchte um die Kerne zu entfernen. (Das ist eine etwas mühsame Arbeit.)
- Anschließend gebt ihr die Hagebutten ins Backrohr bei 40 Grad und lasst diese zirka 5 Stunden drinnen. Öffnet dazwischen immer wieder die Tür des Backrohrs, sodass Feuchtigkeit austreten kann.
- Danach alles in einen Starken Mixer (bsp. Smoothie-Mixer) geben und solange mixen, bis eine pulverartige Masse entstanden ist.
- Schließlich in ein Glas füllen. Das Pulver hält bis zu einem Jahr.
Das Hagebuttenpulver könnt ihr euch in einen Smoothie oder in ein Joghurt geben.
Hagebutten-Öl
Für die Hautpflege: Reich an Vitaminen und Antioxidantien.
- Hagebuttenkerne
- Öl (z.B. Olivenöl)
So geht’s:
Kerne trocknen und mahlen.
Mit Öl übergießen und ziehen lassen.
Abseihen und in dunkle Flaschen füllen.
Aus der Kulinarik
Video zur Herstellung einer Hagebuttenmarmelade
Hagebuttenwein
Zutaten: 1,5 Liter Hagebutten, ½ kg Sultaninen (geht auch ohne), 2 Kilo Zucker, 4 Liter Wasser
Den Zucker in Wasser auflösen, die geputzten Hagebutten und die Sultaninen in einen Weinballon geben und mit dem Zuckerwasser übergießen. Den Weinballon in der Sonne oder an einen warmen Ort stellen. Wenn die Hagebutten zu Boden sinken, ist der Wein fertig und kann in Flaschen abgefüllt werden.
Haagenbuttensuppe
- 375 g Hagebutten
- 1 Apfel
- 1 l Wasser
- 30 g Speisestärke
- und 30 Zitronensaft
- sowie 30 Zucker und außerdem
- 1 Prise Salz
Hagebutten waschen, von den Blüten befreien, halbieren, Kerne und Härchen entfernen. Äpfel waschen und in Stücke schneiden. Hagebutten und Äpfel mit Wasser ankochen und 60 bis 90 Minuten fortkochen. Suppe passieren, wieder aufkochen und mit angerührter Speisestärke binden. Mit Zitronensaft, Zucker und Salz abschmecken. Einlage: Grieß- oder Schneeklößchen.
Hagebutten-Erdbeer-Trunk (alkoholfrei) Schmeckt auch den Kindern
- 6 TL Hagebuttentee
- 80 dl Wasser
- 8 Eiswürfel und
- 20 dl Erdbeersaft sowie
- 8 TL Honig
Hagebuttentee mit kochendem Wasser überbrühen und ziehen lassen. Erkalten lassen.
Quellen:
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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