Wein ist aus unserer Kulturlandschaft schon nicht mehr wegzudenken. Neben seiner kulinarischen Bedeutung hat er aber auch eine tolle Heilwirkung. In meinem heutigen Beitrag möchte ich Euch die heilende Wirkung des roten Weinlaubs vorstellen. Und es gibt auch ein paar tolle Rezepte.
Rotes Weinlaub
Botanik
Die Weinrebe gehört zu den ältesten Kulturpflanzen und ist auch in unseren Gefilden sehr beliebt. Historisch gesehen hat man schon vor rund 3.500 v. Chr. in Ägypten Wein kultiviert. Die Weinrebe ist eine Kletterpflanze, die nur durch Beschneidung auf der gewünschten Höhe gehalten werden kann. Die Blütezeit ist in der Regel zwischen Juni und Juli und die Trauben können von August bis Oktober geerntet werden. (Ausnahme ist natürlich, wenn man Eiswein oder Trockenbeerenauslesen herstellt. Dann bleiben die Trauben länger an der Rebe.) Um einen Weinstock zum Reifen zu bringen benötigt man zirka 18 bis 20 Grad.
Heilwirkung
Es gibt verschiedenste Heilwirkungen der Weinrebe, die ihr in einem älteren Beitrag von mir „Die heilende Wirkung der Weintraube“ nachlesen könnt. Heute möchte ich mich speziell der Heilwirkung des Weinlaubs widmen.
Weinblätter auch Ranken genannt enthalten Gerbstoff, Apfelsäure, Weinsäure und verschiedenste organische Verbindungen. Weinblätter wurden früher in der Volksmedizin gegen Rheuma, Gicht und Erbrechen eingesetzt. Die Inhaltsstoffe im Roten Weinlaub haben eine abschwellende , entzündungshemmende und antioxidative Wirkung.
Dazu hat man die Weinblätter klein geschnitten und als Tee konsumiert.
- 250 ml kochendes Wasser auf 1 TL Weinblätter. 10 Minuten ziehen lassen und dann langsam trinken.
Traditionell werden die Weinblätter auch bei Hämorrhoiden angewendet, um das Brennen und Jucken in der Afterregion zu lindern. Dazu sollte man Sitzbäder mit dem Weinlaub machen.
Bei französischen Winzern wurde das rote Weinlaub gesammelt. Daraus wurden dann Aufgüsse und breiartige Umschläge hergestellt. Diese dienten zur örtlichen Behandlung geschwollener, schmerzender Beine, Wasseransammlungen und schmerzender Venen.
Mittlerweile gibt es verschiedenste Möglichkeiten rotes Weinlaub einzunehmen. Man findet sie als Kapseln, Tee und Salben. Wichtig dabei ist, dass die Wirkung nicht sofort einsetzt. Solltet ihr also an den Beschwerden leiden, solltet ihr euch einige Zeit nehmen.
Nebenwirkungen: in seltenen Fällen können Magen-/Darmbeschwerden oder Hautirritationen auftreten. Schwangere oder Stillende sollten den Einsatz von Weinlaub vorab mit dem Arzt klären.
Herstellung einer Salbe aus rotem Weinlaub
Für die Herstellung der Salbe benötigt ihr zuerst ein Öl aus rotem Weinlaub. Ich habe jetzt fürs erste mal eine kleine Menge, also für ein Salbendöschen hergestellt. Dieses Öl könnt ihr auch mit getrocknetem Weinlaub herstellen.
Ölauszug
- Hier auf der Kräuterhexe – Schnu1.com habe ich schon öfter über die Herstellung von Kräuterölen berichtet. Um diese Öl herzustellen, verwende ich folgende Methode:
Weinlaub in ein hitzebeständiges Glas (z. B. ein Rex-Glas, oder Topf) geben und mit Öl übergießen. Das Weinlaub – Öl Verhältnis beträgt 1: 20 (10 Gramm Weinlaub auf 200 ml Öl). Als Öl habe ich dieses Mal Distelöl verwendet. Ihr könnt aber auch jedes andere hochwertige Öl, wie z. B. Olivenöl oder Mandelöl dafür verwenden. - Einen kleinen Topf mit ungefähr drei bis vier Zentimetern Wasser befüllen und auf maximal 40 Grad Celsius erwärmen. Am besten ihr verwendet dafür einen Bratenthermometer.
Im Wasserbad das Kräuter – Öl – Gemisch zirka 1 – 2 Stunden ziehen lassen und dann auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Ihr werdet sehen, die ganze Küche riecht dann herrlich gut nach Kräutern. - Das Öl gut verschließen und 5 Tage nachreifen lassen.
- Danach das Öl abseihen und in eine dunkle Glasflasche füllen.
Salbenrezept
- 30 ml des hergestellten Öls
- 4 gr Bienenwachs (als vegane Alternative könnt ihr auch Rapswachs oder Canaubawachs verwenden.)
- Döschen
Für die Zubereitung
Einen alten Topf
Ein Topf zum Wasserkochen
Zubereitung
- Über einem Wasserbad erwärmt ihr Bienenwachs und das Öl der Weinblätter so lange in einem alten Topf schmelzen, bis das Wachs geschmolzen ist.
- Dann füllt ihr es in einem Salbenbehälter.
- Die Salbe hält zirka 7 Monate.
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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