Meisterwurz – Heilwirkung
Aus alten Schriften…
In alten Bräuchen wurde das Pulver von Meisterwurz als “Hexenpulver” in Räucherungen verwendet. Eine Messerspitze davon in Tee soll die gewünschte Heilung bringen.
Botanik
Die Meisterwurz ist eine ausdauernde, aromatische Doldenblütler-Art mit kräftigem, bitter-aromatischer Wurzel. Botanisch wird sie heute meist als Peucedanum ostruthium geführt; das ältere Synonym Imperatoria ostruthium ist weiterhin gebräuchlich. Ihre natürlichen Vorkommen liegen in den Gebirgen Mitteleuropas (u. a. Alpen, Karpaten), wo sie auf feuchten Wiesen, Waldrändern und Bachufern wächst. Wuchshöhe: bis etwa 1 m; typische weiße Doldenblüten im Sommer. Die Wurzel/Rhizom der Meisterwurz sammelt man traditionell im späten Herbst nach dem Einziehen der Pflanze oder im sehr zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb.
Bitte klärt entsprechend der Region, in der wohnt ab, ob die Pflanzen auch ausgraben dürft. Falls ihr euch unsicher seid, ob ihr die Heilpflanze überhaupt erkennt, dann ist es immer noch der sichere Weg die Wurzel zu kaufen. 🛒Meisterwurz
Heilwirkung
Meisterwurz stand im Mittelalter im höchsten Ansehen. Es wurde sowohl menschliche Leiden, als auch für die Tiermedizin eingesetzt und als “göttliches Mittel” verstanden. Traditionell zählt Meisterwurz zu den bitter-aromatischen Magenmitteln und wird in der Volksheilkunde als Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden, Erkältungen, Fieber, Beruhigung und zur Stärkung eingesetzt. Die Nutzung ist ausschließlich traditionell belegt. Phytochemisch sind insbesondere ätherisches Öl sowie Cumarine/Furanocumarine charakteristisch.
Aktuelle Laborstudien liefern erste wissenschaftliche Hinweise für pharmakologische Effekte: In vitro beschleunigten Extrakte aus Blättern und Wurzeln die Wundschließung und zeigten antiinflammatorische Eigenschaften. (PMC)
Sicherheitshinweise
Furanocumarine können die Haut lichtempfindlicher machen (Phototoxizität). Daher direkte Sonneneinstrahlung nach äußerlicher Anwendung meiden. Personen, die photosensibilisierende Medikamente verwenden, sollten zurückhaltend sein. (PMC)
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Anwendungen als Hausmittel
Hinweis: Die folgenden Rezepte stammen aus offen zugänglichen, praxisnahen Quellen (Volksheilkunde, Kräuterpraxis). Sie ersetzen keine ärztliche Diagnose oder Therapie. Dosierungen bei Vorerkrankungen, Schwangerschaft/Stillzeit oder Dauermedikation bitte individuell ärztlich prüfen.
- Meisterwurz-Tee (Heißaufguss)
1–2 TL geschnittene Wurzel mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen; 1–2× täglich. - Meisterwurz-Tee (Kaltansatz, anschließend erhitzen)
2 TL der getrockneten Wurzel mit 250 ml kaltem Wasser ansetzen (mind. 2 Stunden lang), bis zum Siedepunkt erhitzen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen; 2× täglich. - Meisterwurz-Tinktur (Anwendung)
Üblich sind 10–20 Tropfen bis zu 3× täglich in Wasser. (Herstellung: z. B. zerkleinerte, getrocknete Wurzel mit 40–70 % Alkohol (Vodka oder Korn) bedecken und mehrere Wochen ausziehen; dunkel lagern, dann abfiltern.) - Meisterwurzwein
2 TL frische oder getrocknete, leicht angestoßene Wurzel mit 125 ml Wein übergießen, über Nacht ziehen lassen, am nächsten Tag erneut mit 125 ml Wein aufgießen; abends ein kleines Gläschen davon trinken.
Übrigens: Meisterwurzwein wurde schon von Hildegard von Bingen als sehr gutes Heilmittel gelobt. - Energie- und Stärkungstee (Mischung)
20 g Meisterwurz, 5 g Thymian, 10 g Weißdorn, 10 g Ingwer, 5 g Pfefferminze mischen. Zubereitung: 1 TL pro Tasse, 10 Minuten ziehen, bis zu 3 Tassen/Tag. - „Winde-Tee” bei Blähungen
Mische zu gleichen Teilen Kümmel, Meisterwurz und Fenchel und überbrühe die Kräuter mit kochendem Wasser. 10 Minuten ziehen lassen, bis zu 3 Tassen/Tag.
In Tirol ist Meisterwurz auch als würzende Heilwurzel in Destillaten („Meisterwurzbrand“) bekannt; das unterstreicht die traditionelle, bitter-aromatische Nutzung. (BMKLKUW)
Abschließend
Und, habt ihr Lust auf mehr bekommen? Hier auf diesem Blog posten wir laufend Inhalte über Kräuterkunde, Hausmittel, Gesunde Rezepte, Brauchtum und alles rund um Heilkräuter. Bitte beachtet, dass es Pflanzen gibt, die in manchen Regionen unter Naturschutz stehen und daher nicht gesammelt werden dürfen. Falls ihr einen ersten Überblick über wichtige Basisrezepte finden wollt, könnt ihr dies im Blogbeitrag Grundrezepte für die Kräuterheilkunde nachlesen.
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